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Alt-Rapperswil (Altendorf SZ)
Auf der linken Seite des Obersees, oberhalb von Altendorf, liegt
auf einer Felsrippe die Kapelle St. Johann. Sie wurde auf den Grundmauern
einer verlassenen Burg errichtet.
Die Herkunft der Bewohner dieser alten Feste liegt noch weitgehend im
Dunkeln. Ihr Familienname Ratprechtswilare geht wohl auf den alemannischen
Namen Ratprecht zurück. Im Laufe der Zeit hatten sie sich grosse Ländereien
erworben, vor allem rund um den Zürichsee, aber auch im Urnerland.
Dazu amteten sie als Schirmvögte des Klosters Einsiedeln. Die Klingenberger
Chronik berichtet: "also besassent die grafen von Rapreswil diss herrschaften
vil jahr mit grossen eren, wan sie warent mächtig, edel und gewaltig,
dass man nit wisste von edleren und mächtigeren herren in den landen
ze sagen."
Um 1200 n. Chr., das genaue Datum ist unbekannt, verlegte Rudolf I.
von Rapperswil seinen Wohnsitz auf die rechte Seeseite, wo eine Nagelfluhrippe
den geeigneten Platz für eine neue Burg und Stadt bot. Der entscheidende
Grund für diesen Entscheid war wohl die günstige Lage am Seeübergang.
Diese Verkehrsverbindung wurde immer wichtiger, teils infolge des wachsenden
Pilgerverkehrs nach Einsiedeln und teils wegen der Öffnung des Gotthardpasses.
Gründungslegende
von Neu-Rapperswil
"Eines Morgens in der Früh fuhr der Herr von Rapperswil zusammen
mit seiner Frau und einigen Knechten über den See um zu jagen. Kaum
waren sie am Ufer angelangt, spürten seine Hunde eine Hirschkuh auf
und verfolgten sie bis auf die Höhe des Felsrückens. Hier verbarg
sich das Tier in einer Höhle. Als die Jäger zur Höhle kamen,
sahen sie, dass sich darin neben der Hirschkuh auch zwei Kälbchen
befanden. Da erbarmte sich die Frau der Tiere und brachte ihren Gatten
dazu, die Hunde zurückzuziehen und der Hirschkuh das Leben zu schenken.
Um die Mittagszeit ruhten der Graf und seine Frau im Schatten, da erschien
die Hirschkuh und legte ihren Kopf in den Schoss der Frau, um ihr für
die Rettung des Lebens zu danken. Der Graf war gerührt und befahl
die drei Tiere nach Altendorf zu bringen und sie in einem Gehege grosszuziehen.
Er sah in dieser Begebenheit auch einen Wink des Himmels und beschloss
bereits am folgenden Tag, auf dem Felsen eine neue Burg und am südlichen
Abhang eine kleine Stadt zu gründen".
Heute erinnert der Hirschpark auf dem Lindenhügel an diese hübsche
Legende. |