Kriegsbesatzung

Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion über- nehmen nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht die Regierungsgewalt. In der Berliner Deklaration geben die Sieger- mächte bekannt, daß Deutschland bis zur Oder-Neiße-Grenze in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren aufgeteilt wird. Die östlichen Teile des Deutschen Reiches werden bis zu einem Friedensvertrag sowjetischer und polnischer Verwaltung unterstellt. Das Saarland wird wirtschaftlich an Frankreich angegliedert. Als autonomer Staat lehnt es sich ab 1947 auch politisch an Frankreich an. Der Alliierte Kontrollrat in Berlin ist für alle gesamtdeutschen Fragen zuständig. . 
Auf kommunaler Ebene arbeiten die deutschen Verwaltungen nach der Kapitulation zunächst weiter. Bürgermeister und Landräte werden von den Alliierten anfangs nach Belieben ein- oder abgesetzt. Bald werden auch wieder auf höherer Ebene deutsche Auftragsverwaltungen eingerichtet. In der sowjetischen Besatzungszone werden schon im Juli 1945 fünf Länder geschaffen. Es folgen die USA im September 1945 sowie Großbritannien und Frankreich Mitte 1946. Die neugebildeten Länder entsprechen nur zum Teil den historischen Vorläufern. 

Der Alltag in den Besatzungszonen steht unter der strengen Kontrolle der Alliierten. Amtssprache ist die Sprache der jeweiligen Besatzungsmacht. Briefe werden geöffnet und zensiert, Gegenstände beschlagnahmt. Jegliche politische Betätigung und Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bleiben zunächst verboten. 

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Emsdetten in britischer Hand
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Insgesamt gesehen wurde Emsdetten vom eigentlichen Kriegsgeschehen erst im November 1944 getroffen. 8 Bomben wurden über Emsdetten abgeworfen und trafen die Weststrasse, Schlingens Fabrik und einen teil der Borghorster Strasse. Die fabrik brannte zu 60% aus. Leider waren aber auch 23 Tote zu beklagen. Bei den Opfern handelte es sich um russische Fremdarbeiterinnen die bei der Firma Schilgen beschäftigt waren. Sie liegen heute in einem Massengrab auf dem friedhof an der Nordwalder Strasse. Ein Weiteres Grab mit polnischen Fremdarbeiterinnen befindet sich auf dem friedhof am Hemberger Damm. Diese Toten haben dort ihr "ewiges Ruherecht". Ein zweiter Bombenangriff erfuhr Emsdetten im März 1945. Bei diesem Angriff starben 42 Menschen und 12 Wohnhäuser sowie eine Industrieanlage wurden zerstört.
Der Karfreitag 30. März 1945 war ein wichtiger Tag für Emsdetten. Horstmar, Altenberge, Greven und Emsdetten wurden an diesem Tag durch die Briten besetzt. in Emsdetten wurde kein Wiederstand geleistet, die fliehenden Soldaten sprengten die Emsbrücke bei Bisping hinter sich. Bürgermeister Josef Hülsmann übergab die Stadt friedlich.  Ein britischer Kriegsberichterstatter berichtete überrascht von dem friedlichen und unzerstörten Bild Emsdettens, das sich bei der Besetzung bot. Diesen Karfreitag haben noch viele Emsdettener in Erinnerung.
Zeitzeugen aus jenen Tagen berichten von der Sprengung der Emsbrücke durch fliehende Soldaten, vom Verstecken der Lebensmittel vor den Briten, vom Entsorgen von " Hitlers , Mein Kampf" im Plumpsklo, von den geräuschen der britischen Panzerketten, von Ausgangssperren und von Hausbesetzungen durch das britische Militär.
Mit der Besetzung Emsdettens durch das VIII Britische Armeekorps war der Krieg in Emsdetten zu Ende. Am Tag nach Ostern 1945 durften die Einwohner einen Dankgottesdienst in der Pankratiuskirche feiern. So voll soll die Kirche noch nie gewesen sein. Bis zum 24. April 1945 durfte Josef Hülsmann noch als Bürgermeister im Amt bleiben bis er in ein Internierungslager gebracht wurde. Denn der Demokratisierungsprozess hatte eingesetzt.
Sein Nachfolger , Hubert Stegemann, wurde am 30. Mai 1945 von der britischen Militärregierung eingesetzt. Auf eine saubere politische Vergangenheit wurde sehr stark geachtet. Der Beirat der Stadt bestand damals hauptsächlich aus ehemaligen Gewerkschaftern die 1933 verboten wurden.
Mit dem Kriegsende waren allerdings viele probleme ungelöst. So mussten die beiräte versuchen, die Nöte der Menschen zu lindern. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Kleidern, Heizamterial etc. war sehr schwierig. Sie mussten die Menschen vor Diebstählen und Plünderungen schützen, die Schulen wieder öffenen, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das Ziel der britischen Militärregierung "für Alle ein einfaches und geregeltes Leben zu schaffen" war deutlich sichtbar zu der Zeit. Emsdetten bekam eine Chance und packte sie.

Requirierte Gebäude 1945/46.
Strasse............ Gebäude........................
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Arminstrasse 6 Kreisberufschule
Borghorster Strasse 24 Saal Hemersch ( Vorratslager )
Emsstrasse 42 Lindenhof
Emsstrasse 55 H. Heüveldop
Grüne Strasse 1 Mülder
Frauenstrasse 2 Hotel zur Post  ( Officiersclub )
Frauenstrasse 15 Hotel Kloppenborg
Kirchstrasse 21 Horstmann  (Etage & Mansarde)
Kirchstrasse 21 Schilgen
Kirchstrasse 44 Gastwirtschaft Düsterbeck
Lindenstrasse 6 Schründer
Lindenstrasse 7 Hülsmann
Lindenstrasse 8 Dr. Hesper
Lindenstrasse 9 Hagel
Lindenstrasse 10 Kloppenborg
Lindenstrasse 16 Koch
Münsterstrasse 18 Brüggemann
Münsterstrasse 19 Schulte-Austum
Münsterstrasse 24 Mülder
Münsterstrasse 25 Schilgen
Nordwalder Strasse 12 Schulte-Austum
Rheiner Strasse 2 Gastwirtschaft Teigeler
Rheiner Strasse 10 Kaufhaus Overmeyer
Rheiner Strasse 12 Gasthaus Schultes
Rheiner Strasse 19 Gasthaus Kock
Rheiner Strasse 92 Gastwirtschaft Stapper
Rheiner Strasse 114 Bayendorf
Rheiner Strasse 116 Bosse
Vinkckestrasse 1 Bruch
Vinkckestrasse 4 Wessels
Vinkckestrasse 6 Bödding
Vinkckestrasse 8 Reinermann
Weitkampstrasse 23 Bäumker
Weitkampstrasse 25 Corves
Weitkampstrasse 35 Harhoff
Weitkampstrasse 37 Lüken
Wilhelmstrasse 10 Oberschule




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