H ü n n i n g r o d e r   E s c h...
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Welch gewaltigen Aufstieg die Gemeinde Emsdetten, besonders in Westum hatte, ersieht man aus einem Bericht, den der ein Cronist 1933 von dem ältesten Einwohnern Westums bekan. 
Das Thema war : Westum Ende der 70ier Jahre rund um den  " Hünningroder Esch " .
Sie erzählten damals:
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Wenn wir von der Pankratius-Kirche über den Sandufer-Platz zum Hundebaum gehen - bei Dr. Krakhoff - ist hier Herting (Düsemann) das letzte Haus. Vor uns liegt der grosse, weite Hünningroder Esch. ( Der ganze Komplex, wo heute die Karl-, Josef-, Kolping-, Esch-, Weber-, August-, Frieden-, West-, Stefan-, Lange-, Krumme-, Hermann-, Robert- und Felix Strasse liegen)
Das gebiet auf dem sich Fabriken: J. Schilgen, Middelhoff (Hagel&Wegmann), Lechtreck, Werk 2, Wameling&Bockholt, Biederlack & Co  erstrecken, war früher unbebaut. Also das ganze Gelände von der Rheiner-, Bernhard, Amtmann-Schipper-Strasse und Borghortser Strasse bis hinauf zur Karlstrasse ist unbebaut. Nur wenige Häuser, die auf die wir noch zurückkommen, liegen an den Randgebieten. Ein Wahrzeichen stand einsam da: die alte
D e i t m a r s c h e    W i n d m ü h l e....
Sie stand dort, wo heute die Häuser Kortmann und Bücker liegen. In späteren Jahren wurde an die Mühle ein Maschinenhaus gebaut, um auch bei Windstille den Mühlenbetrieb aufrecht erhalten zu können. Als das Maschinenhaus abbrannte, wurde es nicht wieder erneuert, und die Mühle wurde abgebrpochen. (Leider wird man heute sagen).
Wenden wir uns nun von Herting den nächsten Häusern zu, die auf der Rheiner Strasse gelegen sind, so müssen wir den kleinen Patt oder auch " Greiten-Pättken)" genannt (Weststrasse) links liegen lassen. Geradeaus ging ein Weg zur Mühle, die am " Grautenpatt " (Langestrasse) zurück nach Laumann führte. Die Rheiner Strasse hat noch kein Pflaster. Links ist Huesmann und rechts Schürmann, das letzte Haus. Von Eiterig geht ein Patt zur Mühle (Kolpingstrasse). Am weiteren Verlauf der Rheiner Strasse ist diese mit einer dicken Wallhecke versehen. Sie führte in den " Huollweg " (Hohlweg). An diesem erbaute Anfang der 70iger Jahre Terren Bänd (Terre) mitten in einem Tannenbusch eine Bäckerei und eine Wirtschaft (Stapper / Bembom). Auf Jahrmärkten, war eben auch dieser " Terren Bänd " , mit seinem Glücksrad anzutreffen. Sein Spruch " Hohnigkuchensind noch da, Herzchen sind weg", klang so drollig in seinem ihm anhaftenden nasalierenden Ton, dass man es gerne nachmachte.
Verlassen wir nun den Simmeris! Wenn wir noch einen Blick zur Bahn werfen, können wir noch die Gehöfte Dahlmann (Grotthoff), sowie Diekhues und Dalleiger liegen sehen. Von Terre (Stapper) führt ein tiefer Hohjlweg, Dreisk (Bernhardstrasse), zu beiden Seiten sind nämlich Wallhecken, wo ebenfalls viele alte Eichen sich erheben. Im Dreisk steht eine alte Häusergruppe. uralt ist die Besitzung Kamp, früher Rauhen Bänd, ferner Daams Jans Rieks, (Jochmann) und Engeln Heuerhaus Strickmann). Dieses haus wurde, lange bevor es Strickmann kaufte, von der Familie Tiltmann bewohnt. Diese fürhten den den beinamen " Künnen Hüems", weil sie lange Jahre in Künnen (Wegmann`s) Heuerhaus gewohnt hatten. Diese Tiltmanns betrieben ein Friseurgeschäft. Ausserdem waren sie Musiker, die ihre Kunst weit und breit ausübten. 1876 erstanden hier die Häuser Bröker (Göcke) und Winters; 1877 das Haus Albers.  Geht man weiter so hat es bei der Einmündung  zum Prozessionsweg ein altes Haus, das lange von der Familie Untiedt bewohnt wurde.  Einem lange ausgeübten Beruf entsprechend nannte man sie " Untiedt`s  Pöttker",  (Hausierer)......
Das Haus gehörte W. Börger. Der neubau ist in den Händen von A. Schulz. Rechts vom dreisk ist auch ein altes Haus, Stiekötter genannt; später Linnenbaum. Das haus fiel einem brand zum opfer und wurde später zur Ecke Bernhardstrasse und Richardstrasse (Amtmann-Schipper-Strasse) verlegt, (Schluotschänke). Gegenüber dem Stieköttschen Haus lag die alte Fronleichnamsstation. Da sie baufällig war, wurde sie nach dem 1. Weltkrieg abgebrochen. Ganz Westum steuerte zum neubau einer andreren Frohnleichnamsstation bei, die zur gleichen Zeit als Krieger-Gedächnis-Kapelle für ganz Westum gilt, in der die Namen sämtlicher Gefallenen aus beiden Kriegen verewigt sind. Sie steht auf einem früheren Teich dem "Veltken" genannt. Etwas weiter liegt die besitzung Krampen (Konert), anschliessend Schniebänds (Overbeck), früher Berkenkämper. Die Overbecks, die in Isendorf wohnten, kauften den Kotten von Teupen Erben. (Pieper Neuenkirchen). Schaut man weiter "up`t Schluot" nach Westum, wollen wir links am Prozessionsweg noch eine Gruppe Häuser besuchen die den Namen "Simmelhook" führt. Dieses Sind die häuser; Bruks (Eggers), und Brinkmanns Kotten. In diesem Haus wohnte lange Zeit die Familie Terwort auch Hammeltaont genannt. Später wohnte Dierksen dort. Als dann aber, Diese 1888 auf dem Hünningroder Esch am "Graten Patt" ein neues haus bauten, wurde das Alte von eim Kordsmeier gekauft. Auch eine alte Besitzung im Simmelhook war das Anwesen von Reismann. Hier wohnte ein dehne und später Klaps Giäd. Das haus brannte jedoch im Jahre 1874 ab. Bis zur erstellung des neuen hauses wohnte Klapps giäd in in einer Erdhütte. Die Besitzung wurde später an Reismann verkauft. Alte häuser waren auch die von Minninks (Bertels); Kronen Klaus (Rengers)und das von Böemer, was aber schon ein grösserer Kotten war. Zu diesem Kotten, in dem sich ein Wilp aus Mesum einheiratete, gehörte ein heuerhaus das von der Familie Helmers bewohnt war. Später bewohnten es die Familien Günner und später noch Hövelmeier, bis es abbrannte. Auch Laumann, genannt Greiten, ist eine alte Siedlung (Beering). Später kamen im Simmelhook noch Erdmann und Eggers dazu. Vom Simmelhook aufs schluot geschaut liegt zunächst Dalleigers Heuerhaus, das von Hinterding und später von Eilers (Koordt)  bewohnt war, bis es der Käufer Hubert Frieling abbrach.
Kommen wir jedoch direkt auf`s Schluot so ist das Erste Haus, das von Krühler. Sie wohnten jedoch im Aechterhook, in Krisjon`s (Westers) Heuerhaus, denn sie zahlten dort weniger Miete,  als sie für ihr eigenes Haus bekamen. Vermietet war das Haus Krühler an Hinterdings Hiärm (später Diekstiege; Lammers).
Gegenüber von Krühler liegt die Besitzung Haagen Natz (Winters), einer der ältesten Namen aus Westum. In Wegmanns Heuerhaus wohnte Heinrich Wentker. Sie betrieben ein Baugeschäft. Wegmanns selber sind leider ausgestorben. Grundstücke wurden verkauft und das Haus kaufte der Webmeister Kock. Später jedoch brannte auch dieses Haus ab. An seiner Stelle entstand ein Neubau den Brokkötter erstellen liess. Hier wohnte dann ein gewiser Kaizer`s Giäd.  Küötters Giäd gegenüber ist ebenfalls ausgestorben. die besitzung existierte damals schon über 300 Jahre. Auch Westers ist eine alte Besitzung die über 100 Jahre alt ist. Der Besitzer trägt den Beimanen "Schlop`n" . Dieser scheint sehr begütert gewesen zu sein; denn diese Familie schenkte im Jahre 1685/86 der Kirche 30 Reichtaler und für die Armen 36 Taler. Aus diesem Hause scheint auch die Anna Schlotjann zu kommen, deren Name auf dem Königschild der Westumer aus dem Jahre 1713 steht. Wörmann oder Wördemann ist ebenfalls ein alter Besitztum. Sie betrieben hauptsächlich Handweberei mit mehreren Tauen (Webstühlen). Ein alter Kotten ist auch Brökers Kotten an der Biörn. Dieser Kotten gehörte früher Ortmeier der den Beinamen "Löpken Giäd " hatte. Gleich nebenan liegen "Saolt Bänds";   "Brook Luks";   "Brook Antons; und "Scheiper" (Kamp). Weitere Besitzungen waren noch Frieling. Um sie unterscheiden zu können gab man ihnen die Beinamen "Antons" Noch in heutiger Zeit ist der name "Antons Jopp" bekannt. Als Grossbesitz war wohl der Hof Brinkmann. Hier vermutet man müsse das Schloss (daher der Name Schluot) gestanden haben. Aber bewiesen ist es nicht. Jedoch die Teiche, die in der Umgebung lagen, z. B. das Veltken, die Biörn und der Poggenpool lassen vermuten dass, wenn überhaupt ein Schloss bestand, es in dieser Gegend war. Oder waren es sogar die Besitzungen Albers, Wirps (Holz), oder Jürgens-Mucke-Beckwermert. Ja, oder gar Brinkjans (früher Hospers), Muhmann, Struk, Frieling oder Teissing (Schlat Bänd). Wo und ob ein Schloss bestand hatte ist nicht zu beantworten. Weitere Ländereien und Besitzungen waren in westum noch Bisping (Vennweg), Welle, Niehoff oder Hülsmöller (Middelhoff).
Erwähnt werden muss noch der der:
" Hof Middelhoff "
Von diesem hof stammt vermutlich der "Hermann Middelhoff", dessen Name auf dem Schild von 1713 als König bezeichnet wird. Dem Hof von Middelhoff waren eine Kornbrennerei und eine Windmühle angegliedert. Der Hof wurde von manchem Missgeschick betroffen. Man spricht von mehreren Unglücksfällen und von Bränden. So brannte mal das Haus und dann ein Heuerhaus ab. Ein Blitzschlag vernichtete die Windmühleühle, so dass sie ausbrannte. Wenig später brannte auch noch die Brennerei aus.
Im Vorstehenden ist die Bauerschaft Westum, wie sie sich im Laufe der Zeit schlecht und recht behauptet hat, gechildert worden, um den Lebenden und den kommenden Generationen ein Bild ihrer Heimat zu überliefern. Möge nun das Gebiet der früheren Bauerschaft Westum, in dem heute Tausende eine Wohnung gefunden haben, weiterhin wachsen zum wohle aller.

Festschrift 250 Jahre Schützengesellschaft Westunmer
Cronist Clemens Loose