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Gottfried von Kappenbergs
Tod
Eine Sage aus dem 12. Jahrhundert.
Zur damaligen Zeit lebte Gerberga, eine Tante von
Graf Gottfried von Kappenberg, Äbtissin im Marienkloster zu Münster.
Sie bekniete Gottfried an dem sie außergewöhnlich hing,
bevor es seine letzte Reise sei, sie auf jeden Fall noch einmal zu besuchen.
Gottfried von Kappenberg hatte mit seinem Bruder Otto um 1122 seine
Burg (heute Schloss Valar) in ein Prämonstratenser-Kloster verwandelt.
In Ilbenstadt (damals Elofstadt in Hessen), befand sich ebenfalls eine
von den Brüdern gegründete Prämonstratenser-Abtei. In diesem
Stift starb Graf Gottfried am 13.Januar 1127 ohne die geplante Reise antreten
zu können.
Weit ab im Münsterland erschien Graf Gottfried von Kappenberg
seiner Tante. Seine Gestalt, umgeben von einem ungeheuren Glanz und Strahlen,
trägt auf dem Haupt eine goldene von Gott verliehene Krone. Er sprach
zur Äbtissin, dass er sich von dem irdischen gelöst habe und
nun auf ewig bei Gott sei. Danach verschwand er genauso wie er gekommen
war.
Zehn Tage später kam der Bruder Gottfrieds, um der Tante die Nachricht
vom Tod zu überbringen. Dabei stellte sich heraus, dass er ihr eben
zu der Stunde erschienen war, als er starb.
Die Burg Kappenberg wurde 1122 in ein Prämonstratenser-Kloster
umgewandelt und die Abtei dann 1803 teilweise abgerissen und als Schloss
Valar neu errichtet. |
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