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Der  " TEEKOTTEN "
Der Teekotten war als Gastwirtschaft und ist heute als "Vereinhaus" Mittelpunkt der Lehmkuhle und somit der Lehmkühler Schützengesellschaft.
Von altersher heisst das Haus aufgrund der bauförmigen Gestaltung des grossen " T " eigentlich " T-Kotten ".
Es ist einem Zufall zu verdanken, dass sich nach dem 2. Weltkrieg die heutige Schreibweise durchgesetzt hat. Als die Engländer 1945 Emsdetten besetzten, rammte ein Fahrzeug die Lampe mit dem Namenszug vor dem Hause. Nach amtlicher Anordnung musste der Name jedoch sofort wieder angebracht werden. ein Maler wurde bestellt, und dieser schrieb dann
" TEEKOTTEN " in das Türscheibenfenster. Seither heisst das Gasthaus "Teekotten", der natürlich mit Teegetränken wenig zu tun hat.

Erbaut wurde das Gebäude im Jahre 1847 von Hinnik Hilbers aus Isendorf. Er richtete mir seiner Ehefrau dort einen Laden ein, den sogenannten "Winkel". Hier konnten die Lehmkuhler und Isendorfer ihre "Winkelwaren" einkaufen.
Vor hundert jahren herrschten im Münsterland noch recht ärmliche Verhältnisse. Der Kunstdünger war damals kaum bekannt und der magere Boden brachte nur geringfügige Erträge.


auf dem Plakat (1927) ist noch der alte Name T-Kotten vermerkt.
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Um den Lebensstandard ein wenig zu verbessern, wurde in den Familien neben der landwirtschaftlichen Tätigkeit noch die Hausweberei betrieben. Die fertigen produkte brachte man zum " T-Kotten" denn hier war eine Sammelstelle eingerichtet. Die Packträger holten sie ab und zogen damit über Land oder brachten die Waren zu festen Niederlassungen bis nach Holland.
Ein Nachkomme von Hinnik Hilbers richtete neben dem Winkelladen später eine Schankwirtschaft ein. In einem Schreiben des Königlichen Landratsamtes Steinfurt wird H. Hilbers zu Westum im September 1883 die polizeiliche Erlaubnis zum Betreiben einer Schankwirtschaft in seinem in der Gemeinde Emsdetten gelegenen Wohnhaus Nr. 64, erteilt.
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Klemens Kiewe gt. König heiratete sich auf dem Teekotten ein.
Er stammte vom Bauernhof Kiewe in Suttrum-Harum, Gemeinde Neuenkirchen. Als Pflegekind kam er in die Familie König am Max-Klemens-Kanal, die heutige Gaststätte "Ostermann". Nach seinem Tod übernahm 1909 Sohn Bernhard die Gastwirtschaft. 1926 richtete er auf dem Teekotten eine Kegelbahn ein. Es war die dritte Kegelbahn in Emsdetten.
1950 heiratete der Sohn Rudi seine Frau Toni Güntmann aus Austum. Beide führten nun das Haus. Dem bestehenden Saal wurde 1962 ein zweiter Abschnitt angebaut. 1968 entstand die dritte Partie.
Bis 1980 wurde der " Teekotten" durch die Familie Kiewe gt. König, danach von verschiedenen Pächtern als Gastwirtschaft geführt.
Im Oktober 1989 wurde bekannt, das dass Gasthaus Teekotten geschlossen würde. Die Lehmkuhler Schützenbrüder fanden mit dem Besitzer der Liegenschaft eine Lösung um den Fortbestand der Gesellschaft zu sichern. Denn eine gänzliche Schliessung des Teekotten`s wäre sicher der Untergang der Lehmkuhler Schützengesellschaft gewesen.  Eine Ausweichmöglichkeit auf ein anderes Lokal gab es nicht. Man kam überein, eine Thekenmannschaft zu gründen, und mit dieser ein Weiterführen des Vereinshauses zu gewährleisten. Dadurch sollte der Zusammenhang der Mitglieder gesichert werden. 
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Zum Organisationsteam gehörten:
..........................Organisatoren:     Bernhard Bruch
.......................................................Josef Beering

..........................Einkäufer:..........Klaus Kiewe - König

..........................Reinigung:..........Antonia Kiewe - König
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Die Öffnungszeiten wurden wie folgt festgelegt:
..........................Freitag...............19.00 Uhr - 01.00 Uhr
..........................Sonntag.............10.30 Uhr - 13.00 Uhr
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Während der Öffnungszeiten dürfen Getränke nur an Vereinsmitglieder ausgeschenkt werden.

Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die vorhandene Kegelbahn durch die Stammkegelclub`s jeweils an den Wochenenden genutzt werden kann.
Am 05.01.1990 erfolgte die Eröffnung des Vereinshauses der Lehmkuhler Schützen unter der Leitung von Bernhard Bruch und Josef Beering. 
In den folgenden Jahren meldeten sich weitere Vereinsmitglieder um in der Thekenmannschaft tätig zu sein. 
Zur Zeit sind für das Wohl der Vereinsmitglieder 22 Thekenmannschaftsmitglieder tätig. Sie garantieren den Fortbestand der Sitzungen, Schützenfeste und div. Veranstaltungen der Lehmkuhler Schützengesellschaft.

Quelle: 100 Jahre Lehmkuhler Schützengesellschaft