Plattdeutsch

De Kiärkenchor
Plattdeutscher Vers von Robert Meiners
langjähriger Liedervater des Kirchenchores St. Pankratius Emsdetten

Fröher heww wi met Mannslü un Jungen
de Leeder to de Ähr Gottes sungen.
Vöndage do wi't met junge Wichter.
Jau, de hebbt auk vull nettere Gesichter.
Jä, segg mol en to mi von Baß,
mit so junge Wichter mekt vull mä Spaß.
De singt un lacht un makt vull Pläseer,
un betahlt bin Utflug auk mol 'n Glas Beer.
Blos, bi de Übung int Vereinslokal
geiht met öhr mangs rats de bidal.
Dann geiht dat Mülken up un aff,
bes dat de Dirigent is paff.
Dann wett he knurrig un verwendt
un mek dat Swabbeln gau up'n End.
He häw auk met us viel lärger un Verdrott,
wenn he wat Nies met us üben mott.
Bit Üben feihlt dann mangs de vull,
dat is nigg schön, dann wätt he dull.
Jeden Donnerstag wet übt un probeert
un Sundags in de Kiäk wet reskert.
Dann geiht daobi, harup un harunner,
un klappen döt, dat is ja kin Wunner.
Denn fö us steiht ja ussen Dirigent
de leitet mit'n Taktstock dat Regiment.
So sing wi immer, manks leis, manks laut,
je nodem, oww en' hierot ode oww en' is daut.
Un geiht dann een Wichtken äs Brut no'n Altor,
dann sinn wi Sängers auk wier dor.
De Wiehnachtsdage häww wi't so drock,
dann treckt wi an den swatten Rock.
De Wichter kummt in ühre besten Kleeder,
dann singt wi de schönen Wiehnachtsleeder.
Von't leiwe Kind, dat von Himmel kamm,
un us Mensken allen Iärger namm.

Ostern stoh wi um 4 Uhr all up,
dann geiht um half fief de Biürn herup.
Dat doh wi langsam, ganz ohne Hasten,
denn wi hebt no in de Knuoken de Fasten
Wi sint jä so froh, dat de Fasten sint vöbi,
un bätt fö us langsam 'ne Dankslitani.
No de Ucht geiht no Hus, tot't Kaffeedrinken
mit halwen Kopp un'n Stück von Schinken.
Wi raukt ne Zigarre, is nicks wat de skiält,
Junge ik segg, wat is't schön up de Wiält.
Fronliknam geiht et met Blomenduft,
met ussen Hiärgott an de frischke Luft
wi goht dör Hollingen un dör'n Brook,
wie goht met em um manken Hook.
So singt wi up Pingsten, 40 Stundengebett,
un singt usse Leeder, de doto paßt, nett.
Un is dat Johr verlidden dann,
fänk de Oktav von vüörne an.
So loot wi erschallen ussen Gesang,
met ussen Organist sienen Orgelklang.
Un geiht de äß mangs n'en lück giegendahl,
dann trett de Organist n'lück harre upt Pedal.
Dann brust de Orgel, von't Singen hös kine Tön,
no de Miß segg de Oma, watt wast wier schön.
So singt wie fö ussen Hiärgott, Johr in un Johr ut.
Wi singt usse Leeder ut'n Hiätten herut.
Wi holt ahl tosammen, von Baß bis to'n Olt,
In Freide un Leed, tosammen wi holt,
bis dat wi wät olt und so grieß
un us de Dröpkes fallt ut de Nies.
Dann goh wi langsam no buomen hento,
de Kiärkenchor singt us dat Credo*) dotoh.
Dann sing wi buomen dat Halleluja,
met usse heilige Cäcilia.

*) Anmerkung des Chronisten:
Bei diesem Credo handelte es sich um die Motette "Credo Quod Redemtor".