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Das Reizklima der Nordsee
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Bender
Es ist bekannt, daß der Aufenthalt in Reizklimabereichen, im Sinne einer Umstimmungstherapie bei chronischen Erkrankungen, sinnvoll und nützlich ist, sowie als aufbauende Maßnahme zur Besserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber vielen Infektionskrankheiten. Was macht nun das Besondere dieses Reizklimas an der Nordsee aus?

In erster Linie ist die, besonders bei Seewind, fast völlig von Fremdstoffen wie Ruß und chemischen Abfalldämpfen freie Atemluft zu nennen, die besonders dem Gast mit Atemwegserkrankungen hilft. Der zusätzliche hohe Gehalt der Luft an Salz, Jod, Magnesium und anderen Spurenelementen wirkt schleimlösend, so daß bei regelmäßiger Inhalation der Meeresluft oder gar der Gischt der Schleim der Atemwege gelöst wird und ausgehustet werden kann. Natürlich hilft auch die durch keinen Schmutzfilter absobierte Strahlung der Sonne zusätzlich bei der Gesundung von Haut und Schleimhäuten.

Die Sonne, das Salzwasser und die salzhaltige Luft wirken sich auch auf chronische Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis positiv aus. Nicht umsonst werden ja auch gerade für Psoriasis-Kranke Kuren am israelischen Toten Meer propagiert, wobei der hohe Salzgehalt des Meerwassers und die intensive Sonnenbestrahlung die wesentlichen Stützen der Behandlung sind. Den gleichen, wenn auch nicht ganz so intensiven Weg beschreitet entsprechend die Reizklimatherapie an der Nordsee.

Wind, Wellen, Sonne und die Luft an der Nordsee führen auch zu einer Aktivierung der Stoffwechselleistungen, was der Gast nicht zuletzt in einer Zunahme seines Appetites bemerkt. Essunlustige Kinder, Kinder, die sich nach Infektionskrankheiten schwer erholen, und Kinder mit sogenannten Gedeihstörungen sind daher im Reizklima an der Nordsee gut aufgehoben. Verbesserter Appetit, Stabilisierung des Schlaf-Wach Rhythmusses und mehr Aktivität und Bewegungsdrang sind daher häufig als Erfolge von Kinderkuren festzustellen.

Die Behandlung mit Meeresschlick bei rheumatischen und nichtrheumatischen Gelenkerkrankungen gehören zwar nicht unter das Stichwort Reizklima, sollten aber dennoch erwähnt werden.

Neben dem Therapieerfolg durch das Reizklima sollten aber auch seine Risiken nicht unerwähnt bleiben. Die intensivere Sonnenbestrahlung, als man es zu Hause gewöhnt ist, führt zu entsprechenden Flüssigkeitsverlusten und, besonders bei Kindern, zu Störungen des Wärmehaushaltes, wenn dem Stoffwechsel nicht genug Flüssigkeit zugeführt wird. Dazu sollte regelmäßig durch Abkühlung von außen her dem Körper gespeicherte Wärme entzogen werden. Durch den fast ständig wehenden, wie ein Fächer wirkender Wind wird die Intensität der Sonnenbestrahlung oft nicht bemerkt, da ja der Schweiß von der Haut sofort wieder durch den Wind abgetrocknet wird. Dieses führt dann natürlich auch leicht zu Sonnenbränden verschiedener Intensität, die besonders verstärkt an den Beinen auftreten nach längeren Wattwanderungen bei starker Sonnenbestrahlung. Hitzestaus und Sonnenstiche, besonders bei Kindern, und intensive Sonnenbrände sind daher oft störende Beigaben eines Urlaubs im Reizklima Nordsee, die sich jedoch durch den Gast selbst leicht vermeiden lassen.

Je nach Entfernung des Wohnortes des Gastes ist der Klimaunterschied und damit die Intensität des Reizklimas verschieden, in den meisten Fällen kommt es jedoch etwa eine Woche nach Anreise zu einer spürbaren Reaktion auf das Reizklima des Kurortes. So sind manchmal Eltern von Kindern mit Atemwegserkrankungen oder Hautkrankheiten enttäuscht, wenn nach einer Woche scheinbar die Beschwerden stärker geworden sind. Dieses ist jedoch ein erwünschter Kureffekt, der lediglich beweist, daß der Betreffende auf das Klima reagiert. Im weiteren Verlauf des Aufenthaltes kommt es dann im allgemeinen zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden gegenüber dem Vorbefund. Daher fordern die Krankenkassen auch für eine ambulante Badekur eine Mindestdauer von 3 Wochen, damit auch ein Erfolg zu erkennen ist. Der günstigste Zeitraum für Therapieerfolg und Erholung, die ja auch notwendig ist, wird im allgemeinen auf 4 Wochen angesetzt